Dem Istanbuler Fotografen Ergun Çağatay (1937–2018) ist die umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung in Deutschland zu verdanken. Im Zeitraum März bis Mai 1990 besuchte er auf einer Fünf-Städte-Reise Hamburg, Köln, Werl, Berlin und Duisburg und machte Tausende von Aufnahmen aus Arbeitswelt, Gemeinschafts- und Privatleben der ersten und zweiten Generation der sogenannten „Gastarbeiter*innen“, von denen viele blieben und die deutsche Staatsbürgerschaft annahmen. Anlässlich des 60. Jahrestags des zwischen Bonn und Ankara geschlossenen Anwerbeabkommens (1961) zeigt das Museum für Hamburgische Geschichte die Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“ mit den 120 eindrucksvollsten Bildern aus Çağatays Reportage in teils großformatigen Abzügen.
Almanya’daki Türk göçünü en kapsamlı fotoröportaj serisiyle belgeleyen kişi İstanbullu fotoğrafçı Ergun Çağatay (1937–2018) olmuştur. Çağatay, Mart / Mayıs 1990 zaman diliminde beş şehirlik gezi turunda Hamburg, Köln, Werl, Berlin ve Duisburg’u ziyaret eder. Büyük bir kısmı burada kalıp Alman vatandaşlığına geçmiş olan birinci ve ikinci kuşak “misafir işçiler”i toplum içinde, iş ve aile ortamında binlerce kez fotoğraflar. Bonn ile Ankara arasında imzalanan İş Gücü Anlaşması’nın 60. yıl dönümü (1961) vesilesiyle, Hamburg Tarihi Müzesi “Biz Buralıyız. Türk-Alman Yaşamı 1990. Ergun Çağatay Fotoğrafları” adlı sergide Çağatay’ın en etkileyici 120 fotoğrafını kısmen büyük formatta olmak üzere ziyarete açıyor.
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LANGE DONNERSTAGE
Fortan ist die Sonderausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte donnerstags bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist ab 17 Uhr frei. Dies gilt auch für Veranstaltungen wie besondere Führungen, Performances, Vorträge und Gespräche.
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Auf den 120 eindrucksvollsten Bildern aus Çağatays Reportage, die teils in großformatigen Abzügen gezeigt werden, fächert sich die ganze Vielfalt der türkisch-deutschen Lebenswelt auf: Çağatays Bilder führen die Besucherinnen und Besucher hinein in das Alltagsleben der aus der Türkei stammenden Frauen und Männer – sie geben Einblicke in Wohnzimmer und Moscheen, in Fabriken, in Obst- und Lebensmittelgeschäfte, ja sogar in die Atmosphäre eines Stahlwerks und einer Steinkohlenzeche unter Tage. Dreißig Jahre nach dem deutsch-türkischen Anwerbeabkommen und dreißig Jahre vor unserer Zeit zieht Ergun Çağatay die Zwischenbilanz einer Migrationsgeschichte, die Deutschland stark verändert.
Vater mit Sohn und drei Töchtern vor seinem Mercedes, Duisburg-Walsum 1990. Copyright: Ergun Çağatay/Fotoarchiv Ruhr Museum/Stadtmuseum Berlin/Stiftung Historische Museen Hamburg
Stimmen zu 60 deutsch-türkischen Jahren
Eigens für dieses Projekt entstanden im Frühjahr 2021 dokumentarische Videointerviews. Darin kommen in Deutschland lebende Persönlichkeiten verschiedener Generationen zu Wort, die in besonderer Weise den öffentlichen Diskurs zum Thema türkische Migration geprägt haben.
Wir sind von hier?Eine Online-Ausstellung der Ergebnisse des Fotografie-Workshops mit André Lützen
„Deutschland ist ein Einwanderungsland.“ Ein früher umstrittener Satz, der heute eine längst vollzogene Realität bedeutet und in der Ausstellung dokumentiert wird. Die Teilnehmer*innen des Workshops wurden in die Rolle der ankommenden Menschen in Hamburg versetzt und sollten ihre „Einwanderung“ in einer Bildsequenz umsetzen. Mit einem Besuch der Ausstellung von Ergun Çağatay im Museum für Hamburgische Geschichte startete für die Teilnehmer*innen die Ankunft in der neuen Identität und die Reise in eine andere Realität. In Kooperation mit den Deichtorhallen Hamburg.
Alle Fotografien entstanden im Februar 2022. Unser herzlichster Dank gilt Hartmut Bischoff, Ruben May und Christa Prieß für die Freigabe der entstandenen Fotografien.
Wir sind von hier. Der Katalog zur Ausstellung
Das von Dr. Peter Stepan herausgegebene Katalogbuch „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay“ präsentiert nahezu 190 der eindrucksvollsten Bilder von Ergun Çağatay. Es ist zweisprachig Deutsch und Türkisch. Ein einführender Essay zeichnet die damalige Reise des Fotografen ausführlich nach. In verschiedenen Themenbeiträgen kommen insbesondere auch türkeistämmige Autor*innen der jüngeren und älteren Generation zu Wort. Sie teilen mit den Leser*innen ihre persönlichen Erfahrungen, Erinnerungen und Familiengeschichten. So öffnen Çağatays Fotografien den Raum für unterschiedlichste Betrachtungen und Interpretationen. Eine umfangreiche Chronologie ruft Schlüsseldaten aus Politik, Gesellschaft und Kultur zur Einwanderung aus der Türkei und Präsenz Türkeistämmiger in Erinnerung.
Der 304 Seiten starke Katalog mit 190 Abbildungen kostet 29,95 € und erschien in der Edition Braus Verlag. ISBN-Nummer 978-3-86228-224-1.
Wir sind hier. Das Magazin zum Projekt
Das Magazin „Wir sind hier.“ erschien anlässlich des 60. Jahrestags der Unterzeichnung des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens unter der Schirmherrschaft von Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. Die Herausgeberin Dr. Alexandra Nocke lässt auf 72 Seiten die dritte und vierte Generation Türkeistämmiger mit Essays zu Wort kommen. Darunter sind z.B. die Journalistin Ferda Ataman, der Sozialaktivist Ali Can aus Essen, der CORRECTIV Journalist Hüdaverdi Güngör, die Slam Poetin Aylin Celik oder die Schriftstellerin Dilek Güngör. Ihre Essays werden flankiert von Bildern der ersten bis zur vierten Generation von verschiedenen Fotografinnen und Fotografen, darunter Henning Christoph, Candida Höfer, Guenay Ulutuncok, Mehmet Ünal oder Metin Yılmaz.
Das Magazin wurde gefördert durch das Auswärtige Amt und die RAG-Stiftung. Es ist in Deutsch und teilweise auf Türkisch verfasst.
Fokus "Migration" – Unsere Empfehlung im Thalia Theater
Mit sieben Stücken setzt das Thalia Theater in seiner Spielstätte der Gaußstraße, Altona einen Fokus auf das Thema "Migration". Im Rahmen unserer Sonderausstellung "Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990. Fotografien von Ergun Çağatay" haben Sie die Möglichkeit, die ausgewählten Stücke vergünstigt anzuschauen. Über die Links unten erhalten Sie mehr Informationen zu den sieben Theaterinszenierungen und den nächsten Terminen. Das Thalia Theater veröffentlicht monatlich neue Termine.
Gegen Vorlage Ihres Tickets aus dem Museum für Hamburgische Geschichte erhalten Sie an der Thalia Theaterkasse am Alstertor zwei Eintrittskarten zum Preis von einer. Die Aktion gilt bis zum 6. Juni 2022.
Öffnungszeiten Theaterkasse Thalia Theater am Alstertor: Montag - Samstag: 10:00 - 19:00 Uhr Sonntag und Feiertage: 16:00 - 18:00 Uhr
60 Jahre deutsch-türkisches Anwerbeabkommen – DA SIND WIR!
Anlässlich des sechzigsten Jahrestags des Anwerbeabkommens im vergangenen Jahr nimmt die TEZ-Vortragsreihe (TuerkeiEuropaZentrum) im Sommersemester die kollektiven Gedenknarrative kritisch in den Blick und rückt weniger beachtete Aspekte in den Fokus. Im Zentrum steht dabei explizit die Perspektive der „Gastarbeiter*innen“ und ihrer Nachkommen, ihre (Selbst-)Positionierung in der postmigrantischen deutschen Gesellschaft.
Mittwochs, 18 - 20 Uhr ct. ESA Hauptgebäude, Hörsaal H (Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg)
27. April
Alevi-Zazaki Zugehörigkeiten in Bewegung über Grenzen hinweg Halil Can (Berlin) im Gespräch mit Janina Karolewski
weitere Termine bitte aufklappen
11. Mai Kuratorischer Aktivismus in der Post/migrantischen Gesellschaft Elvin İlhan (Thalia Theater) & Tunay Önder (Münchener Kammerspiele) im Gespräch mit Catharina Dufft
18. Mai „Aynwanderunk – Nix Sürük!” Postmigrantische Strategien für eine Gesellschaft der Vielen Anna Burghartswieser (Hamburg)
1. Juni „Playing a Dream“ : Musik als Mittel der Identitätskonstruktion in der Diaspora Tayfun Guttstadt (Berlin)
8. Juni Türkisch in Deutschland: Entwicklungstendenzen einer Sprache in der postmigrantischen Gesellschaft Christoph Schroeder (Potsdam)
15. Juni Migrationshintergrund gleich Migrationshintergrund? Eine Frage. Individuelle Antworten Studierende der Turkologie Hamburg im Gespräch
22. Juni „In der Türkei war ich der Armenier, in Deutschland bin ich der Türke“, Buchvorstellung und Gespräch mit Laura Cwiertnia (Bremen)
6. Juli Da sind wir: die Frauen. Narrative und Realitäten Yasemin Karakaşoğlu (Bremen)
Angebote für Gruppen und Schulklassen
Führungen für Schulklassen, Studierende, Erwachsenengruppen in deutscher, türkischer oder in Deutscher Gebärdensprache können über den Museumsdienst Hamburg gebucht werden:
Viele sogenannte "Gastarbeiter" sind in Hamburg längst zu Hause. Einer von ihnen ist der Vater von Gürol Gür. Im Dossier berichtet der Inhaber der Schanzenbäckerei von einer bewegten Familiengeschichte, Heimweh und seinem Lieblingsgebäck.