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Über die Millerntorwache

Das Millerntor war im 17. Jahrhundert das Haupttor an der Westseite der Stadt und verweist auf die Zeit, als Hamburg nur durch die Stadttore betreten und verlassen werden konnte.

Restaurierung und Neuausrichtung ab 2004

Die kleine Wache wurde am 7. März 2004 um 30 Meter mit einem Spezialkran in die Wallanlagen umgesetzt, fachmännisch restauriert und dem Museum für Hamburgische Geschichte übergeben.

2013 haben sich die Kulturbehörde und die Stiftung Historische Museen Hamburg gemeinsam für die Nutzungsidee der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. ausgesprochen: In der kleinen Wache befindet sich seitdem das Museum für Hamburgische Geschichtchen. Hier können Hamburger und Besucher der Stadt ihre eigenen, persönlichen Geschichten erzählen. So wird Stadtgeschichte nicht nur durch Exponate im Museum oder wissenschaftliche Aufsätze von Historiker*innen erfahrbar sondern auch durch mündlich überlieferte Geschichtchen.

Seit 2024 erfährt die Millerntorwache eine Neuausrichtung und bietet Raum für temporäre künstlerisch-kulturelle Projekte. Kuratoren und Kuratorinnen können sich an dem kleinen, aber zentralen Ort auf künstlerische und diskursive Weise mit Themen, Ideen und Anliegen befassen, die insbesondere mit der Stadtgesellschaft und ihren Herausforderungen zu tun haben. Sie können eigene Arbeiten zeigen, ausstellen oder zu Gehör bringen und weitere Akteure dazu einladen.

Rückblick auf die Geschichte der Millerntorwache

Um 1690

Ansicht des Millerntors gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Zeughausmarkt von der Ostseite gesehen. Gezeichnet, gedruckt und verlegt im lithographischen Institut von Peter Suhr.
Ansicht des Millerntors gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Zeughausmarkt von der Ostseite gesehen. Gezeichnet, gedruckt und verlegt im lithographischen Institut von Peter Suhr.

Um 1800

Das Millerntor wurde auch Altonaer Tor genannt. Lange Zeit führte der Weg von Hamburg nach Altona zwangsläufig durch dieses Tor. Das Uhrenbild (rechts), das im Turm des Michels mit einer echten Uhr versehen ist, hängt in der Jüdischen Abteilung des Museums für Hamburgische Geschichte. Es erinnert daran, dass das Millerntor, der einzige mögliche Zugang für Juden in die Stadt Hamburg war.
Das Altonaer Thor in Hamburg im August, abends kurz vor der Sperre. Gezeichnet und gedruckt im lithographischen Institut der Gebrüder Suhr in Hamburg, Anfang des 19. Jahrhunderts.
Millerntor, von M.J.Feldmann, Öl auf Holz, 1813

Neubau 1819

Nach der Entfestigung Hamburgs um 1819 wurde das Torhaus bis 1820 nach Plänen des Baumeisters Carl Ludwig Wimmel im klassizistischen Stil neu geschaffen. Von der gesamten Anlage, die aus zwei größeren Gebäuden und zwei Torhäuschen bestand, zwischen denen sich Steinpfosten für einen Metallzaun befanden, ist heute nur noch das kleine Gebäude erhalten geblieben.
Das Millerntor um 1860. Lithographie von Wilhelm Heuer

1. und 2. Weltkrieg

Die Ansicht um 1800 – noch vor Beginn der sogenannten Stadtentfestigung – diente als Motiv für einen der vielen Notgeldscheine, die nach dem Ersten Weltkrieg in Hamburg, wie auch anderswo in Deutschland, gedruckt wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor stark beschädigt.
Die Millerntorwache und das Museum für Hamburgische Geschichte kurz nach Kriegsende 1945.
Millerntor, von M.J.Feldmann, Öl auf Holz, 1813