
UNESCO-Welterbe Speicherstadt mit Kontorhausviertel und Chilehaus
2015 wurden die Speicherstadt und das Kontorhausviertel mit Chilehaus zum UNESCO-Welterbe ernannt. Entdecken Sie digital den Wandel dieses einzigartigen Insel-Stadtgebietes.
VOR DEM BAU

Vor der Speicherstadt: Das Leben auf der Kehrwieder-Wandrahm-Insel
Wo sich heute die Speicherstadt befindet, erhob sich über mehrere Jahrhunderte ein kompletter, sich über mehrere Inseln erstreckender Stadtteil namens Grasbrook, welcher sich nochmals in Großer Grasbrook im Norden und Kleiner Grasbrook im Süden aufteilte. Das auf der vormaligen...
BAU DER SPEICHERSTADT

Der Bau der Speicherstadt
Voller Stolz feiert Hamburg die Ernennung der Speicherstadt und des Kontorhausviertels zum Weltkulturerbe – hier erfahren Sie mehr über die Entstehungs- und Baugeschichte!
DAS KONTORHAUS- VIERTEL

Das Kontorhausviertel: Bürohäuser der Moderne
In unmittelbarer Nähe zur Speicherstadt liegt das Kontorhausviertel. Das dicht bebaute Areal ist durch große Bürokomplexe gekennzeichnet, die errichtet wurden, um Unternehmen mit hafenbezogenen Aktivitäten aufzunehmen. Gemeinsam bilden diese benachbarten Quartiere ein hervorragendes Beispiel...
HANDEL UND WARENVERKEHR

Logistikzentrum Speicherstadt: Handel und Warenverkehr
Die Speicherstadt war das modernste Logistikzentrum ihrer Zeit. Die "Stadt der Lagerhäuser" mit ihrer ausgefeilten Umschlags- und Lagertechik sowie den auf das Löschen und Veredeln der Güter spezialisierten Arbeitern brachte Hamburg an die Spitze des Welthandels und machte die Stadt zum Zentrum...
UNTER DEM HAKENKREUZ

Die Speicherstadt unter dem Hakenkreuz
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 änderte sich auch das wirtschaftliche und soziale Leben in der Speicherstadt. Das heutige UNESCO Welterbe zeugt von der systematischen Ausgrenzung jüdischer Geschäftsleute aus den Handelsbeziehungen sowie der Deportation tausender...
NACH 1945
Wiederaufbau
1943/44:Im Zweiten Weltkrieg wurden vor allem während der Luftangriffe im Sommer 1943/44 über 50 Prozent der Speicherstadt zerstört. Der anschließende Wiederaufbau konzentrierte sich zunächst auf die Kaianlagen, um den Warenumschlag zu gewährleisten, erst danach wurden die Speicher instand gesetzt.
1946-1967:Die Speicherblöcke A, B, C, J, K, M sowie der östliche Teil von Block O waren fast vollständig ausgebrannt oder vernichtet. Die Blöcke A, B, C und J wurden nicht wieder aufgebaut. An ihrer Stelle befindet sich heute das Hanseatic Trade Centre. Unter dem Architekten Werner Kallmorgen und der Bauleitung der HHLA konnte jedoch der größte Teil der Speicher erhalten und restauriert werden. Beim Wiederaufbau wurden die vorhandenen Holzpfahlgründungen überall wieder verwendet.
1952/53:Unter den neuen Bürohäusern ragen das Freihafenamt Bei St. Annen 2 (1952/53) und Block T am Alten Wandrahm (1967) heraus, deren streng gegliederten Backsteinfassaden beispielhaft sind für Werner Kallmorgens Bestreben, die Hamburger Bautradition mit modernen Mitteln wiederzubeleben.
1960:Bis zur Einführung des Containers in den 1950er Jahren und die darauf zurückführende Umstrukturierung des Hamburger Hafens, waren Quartiersleute und Schiffsausrüster mit ihrer Tätigkeit in der Speicherstadt bestimmend. Die aufwendige Lagerung der Waren ist jedoch teurer und lohnt nicht für Massengüter. Zahlreiche traditionelle Nutzer mussten ihre Unternehmen aufgeben oder verlagern.
1980:Anfang der 1980er Jahre hatte ein erheblicher Strukturwandel die Speicherstadt erfasst. Das Vordringen des Containers revolutionierte den Hafen und die Lagerlogistik, der konventionelle Stückgutverkehr verlor seine Bedeutung. Der wasserseitige Schutentransport, der bereits seit den 60er Jahren kontinuierlich zurückging, kam vollständig zum Erliegen. Traditionelle Lagergüter, wie etwa Kaffee oder Kakao, wurden zunehmend lose in Containern befördert.
1980er Jahre: Die Speicherstadt entwickelt sich zum weltgrößten Lager- und Handelsplatz für Orientteppiche. Die Teppichhändler arbeiten auf ähnliche Weise (Windentechnik) wie die traditionellen Nutzergruppen, ihre Ware an der Straßenseite durch LKWs an- und abgeladen.
Strukturwandel und Neuorientierung
1988: Der Hamburger Senat beschließt ein Konzept zur Privatisierung der Speicherstadt. Nach einem von den Quartiersleuten unter dem Motto „Hände weg von der Speicherstadt“ initiierten Protest, dem sich die Öffentlichkeit anschließt, gibt der Senat das Vorhaben auf.
1991: 3,3 Hektar an der Kehrwiederspitze werden aus dem Hafengebiet herausgenommen und privatisiert. Das verbleibende Gebiet der Speicherstadt wird als Baudenkmal unter Denkmalschutz gestellt.
1997: Bürgermeister Henning Voscherau präsentiert einer völlig überraschten Öffentlichkeit das vom Architekten Volkwin Marg und vom damaligen HHLA-Vorstandsvorsitzenden Peter Dietrich entwickelte Projekt HafenCity.
1999: Mit der ständigen Ausstellung Hamburg Dungeon eröffnet das erste touristische Angebot in der Speicherstadt. Kurz danach (2000) folgen der Dialog im Dunkeln und das Miniatur Wunderland (2002). Das Miniaturwunderland ist heute das Hamburger Museum mit den meisten Besuchern. (2014: 1,1 Mio.)
2001: Die HHLA entscheidet sich für die Strategie eines beschleunigten, aber behutsamen Strukturwandels in der Speicherstadt.
2002: Das „Rathaus der Speicherstadt“, Sitz der HHLA, wird unter Federführung des renommierten Büros gmp komplett saniert und umgebaut.
2003: Am 1. Januar, 0.00 Uhr, wird die Speicherstadt aus dem Freihafenstatus entlassen. Seither entwickelt und realisiert HHLA Immobilien moderne Nutzungskonzepte für die Speicherblöcke und Kontorhäuser. Als erstes ziehen Agenturen, Verlage und andere Dienstleister in die neuen Räumlichkeiten.
2007: Die Speicherstadtimmobilien der HHLA werden zusammen mit der Fischmarkt Hamburg- Altona GmbH ein eigener Teilkonzern der HHLA, dessen Aktien nicht an der Börse gehandelt werden und zu 100 Prozent bei der Stadt Hamburg bleiben.
2008: Erste Büros für den Textil-Großhandel eröffnen, schnell kommen große Show-Rooms dazu. Heute ist die Modebranche mit fast 30.000 qm einer der größten Nutzer der alten Speicherböden.
2008: Das Internationale Maritime Museum zieht in die Räumlichkeiten des Kaispeichers B ein.
2012: Die Speicherstadt ist nicht länger Hafengebiet. Die Hamburger Bürgerschaft verschiebt am 13. September die Hafengrenzen und beschließt ein Entwicklungskonzept für die Speicherstadt.
2014: Das erste Hotel in der Speicherstadt eröffnet. Das ehemalige Kontorhaus am Sandtorkai und die Kaffeebörse wurden dafür umgebaut.
Welterbe-Ernennung

SERVICE
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