Hafenmuseum Hamburg
Die Arbeitswelt des Hafens am Originalschauplatz
Das Hafenmuseum Hamburg befindet sich mitten im ehemaligen Freihafen auf dem letzten und denkmalgeschützten Kaiensemble der Kaiserzeit, dessen Struktur vor mehr als 100 Jahren angelegt wurde und seinerzeit einen optimalen Umschlag zwischen Seeschiff und dem Landverkehr gewährleistete. Am Kai ragen gewaltige Kräne in den Himmel, historische Güterwagen stehen auf den originalen Schienen der Hafenbahn, im Hafenbecken liegen ein kohlebefeuerter Schwimmdampfkran, der Stückgutfrachter „MS Bleichen“ und weitere historische Wasserfahrzeuge. Nirgendwo sonst kann man die Atmosphäre des Hamburger Hafens aus der Zeit vor der Einführung des Containers so hautnah erleben wie im Hafenmuseum, einer Außenstelle des Museums der Arbeit, die jeweils von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet und ein Erlebnisort der ganz besonderen Art ist.


Das Hafenmuseum Hamburg wird durch die “maritimen” Sammlungsbereiche des Museums der Arbeit gebildet, die seit 1986 zusammengetragen wurden. Seit 1999 wurde diese umfangreiche Objektsammlung als Außenstelle des Museums der Arbeit im Hansahafen zusammengeführt und konzentriert. Das Herzstück des Hafenmuseums bildet der Kaischuppen 50 A. Die Sammlung umfasst Beispiele der materiellen Kultur der letzten 100 Jahre aus Güterumschlag, Schifffahrt, Schiffbau und Meerestechnik. Auf der Pontonanlage im Hansahafen sind die schwimmenden Objekte des Museums zugänglich.
An den Wochenenden wird die Hafentechnik vorgeführt: Der Schwimmkran wird unter Dampf gesetzt, der Van Carrier verlädt Container oder der Nietenkocher wird eingeheizt, damit zwei Bleche mit Nieten verbunden werden können. In der ständigen Ausstellung werden die entscheidenden Neuerungen in der Hafenarbeit durch das Aufkommen des Containers thematisiert.
Seit 2008 ist das Hafenmuseum Hamburg ein Standort der Stiftung Historische Museen Hamburg.

Wissensvermittlung beim Klönschnack
Die komplette Sammlung wird durch ehrenamtliche Fachleute vermittelt: Hafensenioren, die ihr Arbeitsleben im Hafen verbracht haben oder die noch heute im Hafen tätig sind, geben als Zeugen einer vergangenen Epoche der Industriegeschichte ihr Wissen weiter.

Info: Hafenmuseum Hamburg und Deutsches Hafenmuseum
Dauerausstellungen
50er Schuppen
Um 1900 erforderte der gestiegene Seegüterumschlag mit immer größeren Schiffen einen umfangreichen Um- und Ausbau des Hamburger Hafens. Im Zuge dessen entstanden 1908 bis 1909 längs der Mauer am Bremer Kai die je 271 Meter langen und 48 Meter tiefen Schuppen 50 und 51 sowie 1911 ein Wohnhaus für Kaibeamte. Etwa zeitgleich erfolgte der Bau der Schuppen 52 und 53 an dem zum Indiahafen gelegenen Australiakai.
Die Flotte
Über die Pontonanlage sind der Schutendampfsauger SAUGER IV von 1909 und der Schwimm-Dampfkran SAATSEE von 1917 zugänglich.
Bremer Kai
Auf dem Freigelände stehen die ersten Großgeräte aus der Anfangszeit des Containers: Van Carrier, die für den Transport der „Kisten“ auf den Terminals entwickelt wurden.
MS Bleichen
Stückgutfrachter wie die MS BLEICHEN prägten das Bild des Hamburger Hafens vor der
Zeit der Containerschiffe.