Kramer-Witwen-Wohnung
Die Kramer-Witwen-Wohnung ist eines der letzten erhaltenen Beispiele für eine typisch hamburgische Wohnhofsanlage aus dem 17. Jahrhundert. Die Wohnungen, die so genannten Krameramtsstuben, wurden für die Witwen der Mitglieder des Krameramts erbaut. Eine dieser Wohnungen wurde im Stil des 19. Jahrhunderts ausgestattet und kann besichtigt werden.
Eine Zeitreise in das 17. Jahrhundert
Im Jahr 1375 schlossen sich die Kleinhändler, die ihren festen Stand oder Laden in der Stadt besaßen und vornehmlich mit Gewürzen, Seidenstoffen und Eisenwaren handelten, im Krameramt zusammen. 300 Jahre später ließ die wohlhabende Berufsorganisation Freiwohnungen für jeweils 20 Witwen ihrer verstorbenen Amtsbrüder errichten. Um einen neuen Krämer zuzulassen, lag es im Interesse der Zunft, die Witwen aus den Ladengeschäften in Altenwohnungen umzusiedeln. Diese Einrichtungen entsprachen einer für diese Zeit typischen Form der selbst organisierten Altenversorgung.
Eine der alten Witwenwohnungen ist heute noch in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Diese wurde mit Mobiliar aus Hamburger Krämerhaushalten Mitte des 19. Jahrhunderts ausgestattet. Die beengten Wohn- und Lebensbedingungen vor über 150 Jahren können so heute noch nachempfunden werden. Trotz der technischen wie räumlichen Beschränkungen lebten hier jedoch keine armen Menschen, sondern Angehörige einer Mittelschicht, die zu der Zeit einen großen Anteil an der großstädtischen Bevölkerung hatte.
Ausstellung
Die 1676 gebauten Reihenhäuser haben alle den gleichen Zuschnitt: Je zwei Wohnungen stehen spiegelgleich nebeneinander. Der Wohnbereich für eine Witwe verteilte sich auf zwei Ebenen. Im Erdgeschoss befanden sich neben dem Eingangsflur mit schmaler Treppe nach oben ein „kleines Wohnzimmer“ und eine enge Küche, die nur durch das zum Zimmer führende Innenfenster Tageslicht erhielt. Das erste Obergeschoss bestand aus der „guten Stube“ mit einer, von einem Alkoven umschlossenen, Bettstatt. Eine weitere Treppe führt ins Dachgeschoss, das zum Hof hin eine befensterte Luke hat, durch die der Brennstoff wie Holz und Torf befördert wurde. Eine Gemeinschaftstoilette befand sich am Ende des Hofes.
Öffnungszeiten
April - Oktober:
Montag 10 - 17 Uhr
Dienstags geschlossen
Mittwoch bis Freitag 10 - 17 Uhr
Samstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr
November - März:
Samstag und Sonntag von 10 – 17 Uhr
Feiertagsregelung
Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, 2. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr geschlossen.
An allen anderen Feiertagen hat die Kramer-Witwen-Wohnung von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Unsere Schutzmaßnahmen
Informationen zur Barrierefreiheit (PDF)
Eintrittspreise
2,50 € für Einzelbesucher
1,70 € ermäßigt für Berufsschüler ab 18 Jahren, Studenten bis 30 Jahre, Auszubildende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger, FSJ, Gruppenbesucher ab 10 Personen.
Freier Eintritt
Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Pressevertreter, notwendige Begleitperson Schwerbehinderter, Dt. Museumsbundmitglieder, Mitglieder des Stiftungsrats und des Kuratoriums SHMH sowie die Mitarbeiter, Vorstände und Stiftungsratsmitglieder der staatlichen Museen, ICOM, BVGD, Vereinsmitglieder der Freundeskreise der SHMH, Mitglieder Verein für Hamburgische Geschichte, Mitglieder BBK, Mitglieder des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker.
Kontakt
Historische Museen Hamburg
Kramer-Witwen-Wohnung
Krayenkamp 10
20459 Hamburg
Tel. 040 375 019 88

Freundeskreis
Der Verein Freunde des Museums für Hamburgische Geschichte e.V. ist ein steuerrechtlich als förderungswürdig eingetragener Verein, der im Juli 1985 gegründet wurde und sich zum Ziel gesetzt hat, das Museum und dessen Aktivitäten zu unterstützen.