Der große Wachstumsimpuls für Hamburg ging vom Anschluss an das Deutsche Reich und der damit verbundenen Errichtung des Freihafengebietes aus. Die Speicherstadt wurde als von Fleeten durchzogene Insel geplant, auf deren Wasser Ewer und Schuten die ein- und ausgehenden Waren von den im Strom liegenden Schiffen in die Speicher und Läger schaffen konnten.
Die Brücken über diese Wasserverkehrswege mussten hoch genug sein, um einem Schiff mit umgelegtem Mast oder Schornstein Durchfahrt zu gewähren. Die Speicherstadt als Zollinsel war eine geplante Angelegenheit und ist trotz der Zerstörungen der Kriegszeit und der Verwandlung in die Hafencity zum Teil erhalten geblieben: der Zollkanal als Grenze zur Stadt wird von filigranen Stahlbrücken aus Gitterwerk überspannt, die eine Durchsicht wie entlang eines Burggrabens zulassen.
Heute fehlen nur die Zollgebäude zur Stadt hin, die wie Stadttore aus Backstein errichtet, den Zugang zur Speicherstadt bewachten. Eine ähnliche Inszenierung entstand 1887 mit den Straßenbrücken über die Norderelbe.