In der kleinen Gasse "Krayenkamp" können die beengten Wohn- und Lebensbedingungen vor über 150 Jahren heute noch nachempfunden werden. Trotz der technischen wie räumlichen Beschränkungen lebten hier jedoch keine armen Menschen, sondern Angehörige einer Mittelschicht. Anders als in vielen Teilen der so genannten Hamburger Gängeviertel, die in der Neustadt weit verbreitet und in ihrer Bauweise ähnlich waren. Fachwerkhäuser, oftmals in verdichteten Hinterhöfen, waren nur durch enge Gänge und Gassen getrennt. Aufgrund der dort herrschenden schlechten hygienischen Zustände, aber auch aus sozialen und politischen Gründen wurden die Gängeviertel ab Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre abgebrochen.
Gasse "Krayenkamp", Hausnummer 10. Foto: Michael Zapf
Hinterhof Krayenkamp, 1902. Bild: SHMH/MHG
Blick auf die Kramer-Witwen-Wohnung. Foto: Michael Zapf
Die originalgetreuen Fachwerkhäuser der Krameramtsstuben sind in ihrem Ursprung eines der letzten Überbleibsel der typischen Hamburger Hofbebauung aus dem 17. Jahrhundert und letzte Relikte der Hamburger Gängeviertel in der Neustadt und der Altstadt.