Die Flotte
Blicke in die Sammlungen des Deutschen Hafenmuseums
Über die Pontonanlage sind der Schutendampfsauger SAUGER IV von 1909 und der Schwimm-Dampfkran SAATSEE von 1917 zugänglich. Beide Großobjekte verfügen über Dampfanlagen, die an einem Wochenende im Monat in Betrieb genommen werden. Die Arbeit des Ewerführers und das Leben an Bord zeigt eine Ausstellung auf der Hamburger Kastenschute H 11347 von 1913.
Zu besonderen Anlässen wird die 70 kg schwere Kupferhelmtauchausrüstung in Funktion gesetzt, Besucher helfen bei der Versorgung mit Atemluft durch eine Handpumpe. Eine Dekompressionskammer macht anschaulich, wie Taucher sich nach langen und tiefen Tauchgängen in großer Enge wieder an den normalen Luftdruck gewöhnen mussten.
Deutsches Hafenmuseum
Öffnungszeiten
Montag 10 - 17 Uhr
Dienstag geschlossen
Mittwoch bis Freitag 10 - 17 Uhr
Samstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr
Highlights
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Schutendampfsauger IV
Der Sauger IV von 1909 wurde bei der Lübecker Maschinenbaugesellschaft gebaut und war 80 Jahre beim Hafenausbau durch Strom- und Hafenbau im Einsatz. Ein Schutensauger ist ein antriebsloses Pumpgerät zum Abtransport von Baggergut aus dem Hafen. Bis zu seiner Stilllegung 1989 förderte er eine Sandmenge, welche die Europas größte Flussinsel Wilhelmsburg rund einen halben Meter auffüllen würde. Der Sauger verfügt über einen ölbefeuerten Wasserrohrkessel (seit 1967), eine Dreifach-Expansions-Dampfmaschine für die Förderpumpe und eine Zweifach-Expansions-Dampfmaschine für die Wasserpumpe. 1996 hat das Museum den ausgemusterten Schutensauger als Museumsobjekt übernommen. Seitdem wird er von einer ehrenamtlichen Mannschaft liebevoll gepflegt und regelmäßig vorgeführt. Zu besichtigen sind auch die Unterkünfte, die dreizehn Personen Platz boten, die Kombüse, zwei Wachräume und Toiletten.

Schwimmkran "Saatsee"
Der Schwimmkran Saatsee von 1917 muss alle 5 Jahre in Werft zum Check-up, zuletzt geschah dies 2016. Während des Werftaufenthalts wurde der Schwimmkran überholt und die Schwimmfähigkeit bescheinigt. Das schwimmende Objekt gehört zu den ersten Objekten der Sammlung, 1989 ging der Schwimmkran in den Bestand des Museums der Arbeit und später in den des Deutschen Hafenmuseums über.
Die Saatsee wurde für die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Nord-Ostsee-Kanals gebaut und eingesetzt. Aber nicht nur der Schwimmkran als Großobjekt ist erhalten geblieben und voll funktionsfähig, sondern auch das gesamte Inventar und weiteres Ensemble wie Werkzeuge, Rettungsmittel, Mobiliar, Geschirr, Signallampen, Blöcke und persönliche Hinterlassenschaften. Zum Personal eines Schwimmkranes gehörten zu Beginn der Geräteführer, der Maschinist und zehn weitere Männer, deren Aufgaben unter anderem die Wartung von Schleusentoren und das Heben schwerer Lasten auf dem Wasser war. Einsatzgebiet der Saatsee war der Nord-Ostsee-Kanal zwischen Brunsbüttel und Kiel-Holtenau. Nach 1945 wurde der Schwimmkran auch bei Bergungsarbeiten von Wracks eingesetzt. Seit 1974 wurden Pfahlzieharbeiten ein besonderes Aufgabenfeld für den Schwimmkran. Da der Kran keinen Motor hatte, musste er stets von Schleppern an seine Einsatzorte gebracht werden. Auch heute noch muss der Schwimmkran mit Schleppern zum Check-up in die Werft geschleppt werden. Aber die Saatsee hieß nicht immer Saatsee, sondern Simson. Mit seiner Indienststellung 1920 wurde der 75-t-Schwimm-Dampfkran auf den Namen Simson getauft. Simson ist im Alten Testament als ein mit übernatürlicher Körperkraft ausgestatteter Mensch überliefert, der mit Löwen kämpft, die Stadttore von Gaza fortträgt oder den Tempel der Philister zum Einsturz bringt.

Museumsschute H 11347
Die Schute wurde auf der Werft von I.P.W. Lütgens an der Bille für das eigene Ewerführerei-Unternehmen gebaut. Die ursprünglich offene, stählerne Schute mit Holzboden wurde am 02.12.1913 in Dienst gestellt. 1925 erfolgte der Umbau zur gedeckten Schute ("Kastenschute"), d.h. die Vorpiek wurde durch ein Schott abgetrennt, die breite Treppe in den offenen Laderaum entfiel. Dadurch entstand ein Logis. Der neue Laderaum erhielt Süll- und Lukenabdeckungen mit Scherbalken und Holzlukendeckeln. 1956 wurde der Holzboden durch einen stählernen Boden in einer gemischten Niet- und Zahlschweißbauweise ersetzt. Noch bis 1979 war das Fahrzeug im Stückgutumschlag eingesetzt. Die letzten Jahre wurde sie als Liegerschute genutzt, als schwimmender Lagerraum. Das Museum der Arbeit hat die Schute 1988 übernommen.
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