Der Dufke Laden
Blicke in die Sammlungen des Altonaer Museums
Von 1890 bis 1978 bot der „Dufke-Laden“ als „gemischter Landhandel“ in Familienbesitz dem Dorf Altenwerder ein Kaufhaus im Kleinen. In dem Laden, der seit 1972 von Magdalene Dufke geführt wurde und so seinen Namen fand, wurden Waren für alle Lebenslagen angeboten: Neben Fleisch, Milch, Obst, Gemüse und Fisch aus heimischer Produktion auch Industrie- und Kolonialwaren von der Kaffeepackung bis zum Waschpulver, außerdem Hausgeräte und Werkzeuge. Anders als in heutigen Supermärkten war keine Selbstbedienung möglich. Kaufwünsche mussten der Ladeninhaberin vorgetragen werden, die den Kunden die Waren direkt aushändigte. Für die Bewohner Altenwerders war der „Dufke-Laden“ außerdem ein Ort, an dem sie ihre Neuigkeiten austauschten.
In den 1970er Jahren wurden viele der historischen Gebäude Altenwerders im Zuge der Umsetzung des Hafenerweiterungsgesetzes von 1961 abgerissen. Die Ladeninhaberin Magdalene Dufke sah sich zunehmend der Konkurrenz von Supermärkten ausgesetzt, die mit breiterem Warenangebot und häufig auch niedrigeren Preisen aufwarten konnten. Schließlich musste sie ihr Geschäft 1978 aufgeben. Im Januar 1979 konnten die Ladeneinrichtung aus dem 19. Jahrhundert und der Warenbestand des „Dufke-Ladens“ dank einer Zuwendung des Verlagshauses Gruner & Jahr in die Sammlungen des Altonaer Museum aufgenommen und damit für die Nachwelt erhalten werden. Seit Ende 1991 werden sie als Ensemble aus mehr als 1.000 Einzelobjekten permanent in der Schausammlung gezeigt.
Neben der erhalten gebliebenen Kirche und dem Friedhof ist der „Dufke-Laden“ im Altonaer Museum das einzige Relikt der ehemaligen Dorfgemeinschaft Altenwerder. Im Altonaer Museum ist der „gemischte Landwarenhandel“ in unmittelbarer Nachbarschaft zu den historischen Bauernstuben ausgestellt und gibt den Museumsbesuchern einen Einblick in die Versorgung der Landbevölkerung mit Waren. Die Präsentation bildet den Zustand des Ladens im Jahr der Geschäftsaufgabe 1978 ab.
Altonaer Museum
Öffnungszeiten
Montag 10 - 17 Uhr
Dienstag geschlossen
Mittwoch bis Freitag 10 - 17 Uhr
Samstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr
Hamburg Wissen
Blankenese
Hamburgs Villenviertel Nr. 1 war einst ein armes Fischerdorf, erst im 19. Jahrhundert wurde Blankenese zu einem kleinen Nizza an der Elbe....
Anton Melbye
Für seine Zeitgenossen in Europa war der dänische Künstler Anton Melbye (1818–1875) eine Berühmtheit. Dies verdankte er einzigartigen...
Salomon Heine
Salomon Heine (1767–1844), war ein erfolgreicher Bankier, einer der wichtigsten Persönlichkeiten im Hamburger Wirtschaftsleben und ein Hanseat mit...
Maritime Glücksbringer
Mit insgesamt 40 Galionsfiguren besitzt das Altonaer Museum die größte Sammlung in ganz Deutschland.
Lieblingsobjekte der Direktoren
Als "Quiddje" schwärmt Dr. Anja Dauschek, Direktorin des Altonaer Museums, für ein Objekt, das ihr als Wegweiser durch den Bezirk dient.
Caesar Pinnau
Der Hamburger Architekt Cäsar Pinnau (1906-1988) war international tätig und stilistisch äußerst vielseitig. Seine Auftraggeber zählten zu den...
Die grossen Clans: Die Zeise
Sie waren Seelsorger, Apotheker, Pioniere im Schiffbau und haben Altona entscheidend mitgeprägt: Die Zeise-Familie. Von Anne Mahn, Technoseum...
Ivo Hauptmann
Er stand sein Leben lang im Schatten seines berühmten Vaters Gerhart Hauptmann, aber der war auch sein größter Förderer. So wurde Ivo Hauptmann...
Louis Gurlitt
Louis Gurlitt, in Altona geboren, gilt als einer der interessantesten Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Seine Karriere begann in einer...
Keramikhunde
Das sündige Geheimnis der Keramikhunde. Schon vor 200 Jahren wurden sie von Seeleuten aus England mitgebracht und zierten die Fenster von Kapitäns-...
Johann Friedrich Struensee
Johann Friedrich Struensee war Arzt in Altona und wollte im 18. Jahrhundert das dänische Königreich revolutionieren. Ein riskantes Vorhaben mit...
Boomtown Ottensen
Die über 700-jährige Geschichte von Ottensen ist geprägt von den Auseinandersetzungen mit dem mächtigen Nachbarn Altona. Wie Hamburgs Ottensen...
Dänischer Klassizismus
Der Dänische Klassizismus bestimmt ganze Straßenzüge und Viertel: Von Altona bis Schleswig-Holstein finden sich die epochentypischen Bauten und...
Entwicklungsschub für das Altonaer Museum
Der Haushaltsausschuss des Bundes bewilligt 19,5 Millionen Euro für die bauliche und inhaltliche Neugestaltung des kulturhistorischen Museums in...
Große Fischerstraße 1931
Foto: Emil Puls, August 1931. Quelle: Altonaer Museum / SHMH, Lizenz: CC BY-SA 4.0 Altona 1931: Wir blicken vom Sandberg in die Große...
Sylt - Hamburgs nördlichster Stadtteil
Deutschlands beliebteste Insel hat eine bewegte Vergangenheit - von den Wikingern damals bis zu den Schönen und Reichen heute. Die Faszination ist...
Hall of fame: Die Geschichte der Zeisehallen
Sie haben richtig viel gesehen: Industrialisierung, Revolution, Ruin, Konsum, Kultur – und Abertausende Filme. Die Zeisehallen in Altona sind das...
Ekstatische Umarmung: Die Skultpur "Der Fischer"
Wer das Vestibül des Jenisch Hauses betrifft, wird zuallererst von einer Skulptur begrüßt, die ein Paar in ekstatischer Umarmung darstellt. in...
Die Geschichte der Postkarte
Ein Kommunikationsmedium, das sich über Jahrhunderte hartnäckig hält, feiert 150. Geburtstag: Die Postkarte. Von der Feldpost bis zum...