Bis einer heult.
Über Konflikte, Streit und Veränderung
September 2021 bis März 2022
Konflikte sind allgegenwärtig – in der Familie, im Arbeitsleben, in der Politik. Ebenso vielfältig sind ihre Erscheinungsformen: Wir erleben und beobachten sie als persönliche Gewissensbisse, als Ehestreit, als Tarifkonflikt zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, als Bürgerkrieg oder als internationale Krise. Konflikte beeinflussen unser Liebes- und Familienleben, unser Glück und unsere Gesundheit, unser Berufsleben und unsere Karrieren. Konflikte verändern die Welt, im Großen wie im Kleinen. Das Museum der Arbeit nimmt dies zum Anlass, dem Thema eine Sonderausstellung zu widmen.
Die Ausstellung ergründet die Sinnhaftigkeit von Konflikten und fragt nach Lösungsstrategien:
Wann entsteht ein Konflikt?
Wann ist eine Angelegenheit einen Konflikt wert?
Wann lohnt es sich, einen Streit vom Zaun zu brechen, Stellung zu beziehen?
Wann ist es Zeit, Kompromisse zu suchen?
Wie lassen sich unnötige Konflikte vermeiden, verhärtete Fronten aufweichen?
Diese Fragen sind hochaktuell – lassen doch politischer Extremismus, Shitstorms und Filterblasen oft den Eindruck entstehen, unsere Zeit sei besonders konfliktreich oder Konfliktparteien verhielten sich unversöhnlicher als früher. Ob dem tatsächlich so ist, lässt sich kaum feststellen, doch sicherlich erleben wir via Internet und soziale Medien heute Konflikte, die noch vor wenigen Jahren jenseits unserer Wahrnehmung stattgefunden hätten.
Performative Kunstaktion 1000 Gestalten, am 5. Juli 2017 in Hamburg. Foto: Daniel Nide
Ein Konflikt ist eine mindestens von einer Seite als emotional belastend und/oder sachlich inakzeptabel empfundene Interaktion, die durch eine Unvereinbarkeit der Verhaltensweisen, der Interessen und Ziele sowie der Annahmen und Haltungen der Beteiligten gekennzeichnet ist.
„Konflikte sind die Mutter der Entwicklung.“
Helmut Glaßl, Dipl.-Ingenieur und Aphoristiker
Rote Flora am 3. Juli 2017 vor dem G-20 Gipfel. Foto: Daniel Nide
Streikschild der Druckerei Broschek, um 1978, Foto: MDA/SHMH
„Nicht jene, die streiten, sind zu fürchten, sondern jene, die ausweichen.“